Die Pille: Eine schnelle Lösung mit langfristigen Konsequenzen
10/28/20253 min read


„Einfach die Pille nehmen.“
Wie mir erst Jahre später klar wurde, was sie wirklich mit mir gemacht hat
„Nimm doch einfach die Pille.“
Dieser Satz begleitet so viele von uns durch die Jugend.
Man hat Regelschmerzen? → Nimm die Pille.
Pickel? → Nimm die Pille.
Ein Freund? → Nimm die Pille – sicher ist sicher.
Und so schlucken wir sie. Monat für Monat. Jahr für Jahr.
Ohne groß darüber nachzudenken.
Weil uns niemand sagt, dass wir damit nicht nur den Eisprung, sondern auch unser natürliches Ich ausschalten.
Ich war genau so.
Ich habe sie genommen, weil es alle getan haben.
Weil sie einfach praktisch war.
Und weil mir niemand erklärt hat, was es eigentlich bedeutet, über Jahre in einen hormonellen Ausnahmezustand zu gehen.
Warum uns niemand wirklich aufklärt
Wenn man jung ist, redet kaum jemand darüber, dass die Pille eigentlich kein Bonbon ist, sondern ein medizinischer Eingriff in ein funktionierendes System.
Es wird nicht erklärt, dass die Pille deinen Zyklus nicht reguliert, sondern ausschaltet.
Dass du keine echte Periode hast, sondern nur eine künstlich ausgelöste Abbruchblutung.
Und vor allem redet kaum jemand über die möglichen Nebenwirkungen:
Libidoverlust
Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
Migräne
Thromboserisiko
und langfristig: mögliche Erhöhung bestimmter Krebsrisiken
Was die Wissenschaft sagt – Pille und Krebsrisiko
Laut Studien der International Agency for Research on Cancer (IARC), einer Unterorganisation der WHO, gilt die kombinierte Antibabypille als „kanzerogen der Gruppe 1“ – also als „krebserregend für den Menschen“.
Das bedeutet nicht, dass jede Frau automatisch Krebs bekommt, aber:
Langzeitnutzerinnen haben ein erhöhtes Risiko, insbesondere für Brust-, Gebärmutterhals- und Leberkrebs.
Wichtig dabei:
--> Das Risiko steigt mit der Dauer der Einnahme.
--> Nach dem Absetzen sinkt das Risiko wieder – aber es braucht Zeit.
Das heißt:
Sie schützt an einer Stelle – und belastet an anderer.
Aber das sagt dir als 16-Jährige keiner.
Niemand erklärt dir, dass du mit der Pille in ein System eingreifst, das feiner abgestimmt ist als jede Schweizer Uhr.
Was die Pille wirklich mit uns macht
Die Pille sorgt nicht nur dafür, dass du nicht schwanger wirst.
Sie sorgt dafür, dass du gar keinen Eisprung mehr hast – und damit auch keine hormonellen Schwankungen, die eigentlich deinen natürlichen Zyklus ausmachen.
Das bedeutet:
1)
Dein Körper produziert weniger Östrogen und Progesteron.
Deine Libido verändert sich.
2)
Dein Gefühl für dich selbst, deine Lust und oft auch deine emotionale Tiefe verändern sich.
3)
Viele Frauen berichten erst nach dem Absetzen, dass sie sich plötzlich „wieder lebendig“ fühlen –
dass sie ihre Gefühle, ihre Energie, ihre Weiblichkeit wieder spüren.
Ich erinnere mich noch genau:
Nach meiner ersten Schwangerschaft habe ich nicht mehr angefangen die Pille zu nehmen. Ich war wollte auch nicht, dass sich die Einnahme von Hormonen eventuell auf das Kind auswirkt durch das Stillen. Zudem war mein Zyklus durch das bedarfsgerechte Stillen bereits weit entfernt von einer weiteren Schwangerschaft. Vorerst. Aber irgendwann war auch dieser Luxus vorbei.
Aber auch danach fühlten sich Hormone für mich einfach nicht mehr richtig an.
Und erst da habe ich gemerkt, wie sehr sie mich von meinem natürlichen Körpergefühl getrennt hatte.
Die Pille als Symbol für Kontrolle
Die Pille war eine Revolution.
Sie hat uns Frauen Freiheit gegeben – und das war gut so.
Aber gleichzeitig hat sie uns auch in ein neues Abhängigkeitsverhältnis gebracht.
Nicht mehr abhängig vom Mann... sondern von einem kleinen Blister aus Plastik und Hormonen.
Und während wir gelernt haben, „selbstbestimmt“ zu verhüten,
haben wir uns still und leise immer weiter von unserem Körpergefühl entfernt.
Denn was ist Selbstbestimmung, wenn sie auf der Unterdrückung unseres natürlichen Rhythmus basiert?
Wann die Pille ihren Sinn verliert
Ich finde: In der Jugend ist die Pille nicht der Feind.
Sie kann jungen Frauen Sicherheit geben, die sonst vielleicht zu früh schwanger würden.
Aber je älter wir werden, desto mehr sollten wir uns fragen:
Passt dieses Mittel noch zu mir?
Gerade wenn du deinen Kinderwunsch abgeschlossen hast – oder nie hattest –
wird die Pille plötzlich mehr Belastung als Befreiung.
Denn du nimmst sie nicht mehr aus Angst vor einem Unfall,
sondern oft aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit oder aus Unsicherheit.
Und da lohnt es sich, ehrlich hinzuschauen.
Weil kein Medikament, das täglich in deinen Hormonhaushalt eingreift,
auf Dauer eine Lösung sein sollte, wenn du eigentlich längst weißt, was du willst.
Was kommt nach der Pille?
Viele Frauen setzen die Pille ab – und stehen dann da.
Mit all den alten Fragen:
Wie kann ich sicher verhüten, ohne mich zu belasten?
Wie kann ich meinem Körper wieder vertrauen?
Und vielleicht beginnt genau da eine neue Reise:
Eine Reise zu echter Selbstbestimmung, zu Klarheit und Freiheit –
nicht nur körperlich, sondern auch emotional.
Denn wenn du deinen Körper wirklich kennst,
brauchst du keine tägliche Tablette, um dich sicher zu fühlen.
Mein Fazit – Die Pille hat uns Freiheit gebracht. Jetzt ist es Zeit, sie weiterzudenken.
Die Pille war ein Geschenk für unsere Müttergeneration.
Aber vielleicht ist es jetzt an der Zeit, Freiheit neu zu definieren.
Nicht als Tablette,
sondern als bewusste Entscheidung –
für dich, deinen Körper und dein Leben.
Echte Freiheit entsteht dann, wenn du deinem Körper nicht länger misstrauen musst,
sondern weißt, dass du in deiner Entscheidung sicher bist.
Bleib an meiner Seite, wenn du das genauso fühlst.
